Jasper König: Bewässerungsplanung

Videomitschnitt:
Jasper König: Bewässerungsplanung

Waldgartenkongress 2024

Thema: Waldgartenpraxis
Level: Einstieg und Fortgeschrittene

Wann: Samstag, 11:45-12:45 Uhr
Wer: Jasper König

Kapitel:
00:00 Einführung
01:31 Wasserbedarf
08:07 Tropf- vs. Sprinklerbewässerung
10:18 Planung Tropfbewässerung
18:17 Planung Sprinklerbewässerung
28:14 Bemessung Pumpe
33:10 Geoinformationssysteme

Der Vortrag vermittelt Grundlagen der Planung von Bewässerungssystemen. Jasper hat Umwelttechnik studiert und sich auch in seiner Abschlussarbeit mit Bewässerungssystemen beschäftigt. Er erläutert, welche Vorteile welche Systeme haben, wie man die passende Pumpe dafür findet und möglichst sparsam mit der kostbaren Ressource Wasser umgeht.

Den Videomitschnitt seines Vortrags kannst du hier starten:

Eine zusätzliche Bewässerung von Gemüse und Jungbäumen wird in den heißer und trockener werdenden Sommermonaten immer mehr zur Notwendigkeit. In diesem Vortrag soll auf die Grundlagen der Planung von Bewässerungssystemen und der Ermittlung des Wasserbedarfs eingegangen werden.

Wasser erfüllt für die Pflanze viele Funktionen: Es ist praktisches Lösungs- und Transportmittel für Stoffe, kühlt und ist strukturgebend.

Die Pflanze entzieht das Wasser dem Boden. Dabei muss sie die Saugspannung der Bodenporen überwinden, welche das Wasser entgegen der Schwerkraft halten. Je nach Bodentyp und Sättigungsgrad variiert diese Saugspannung und macht es der Pflanze leichter oder schwerer an das notwendige Wasser zu gelangen.

Die nutzbare Feldkapazität beschreibt dabei den von der Pflanze nutzbaren Bodenwassergehalt in Prozent des gesamten Bodenwassers. Um Trockenstress der Pflanze zu vermeiden, wird der Bodenwassergehalt üblicherweise durch die Bewässerung innerhalb gewisser Grenzen der nutzbaren Feldkapazität gehalten.

Gängige Bewässerungsverfahren sind die Tropfbewässerung und die Bewässerung über Regner oder Sprinkler. Erstere ist wassersparender, letztere hingegen in der Regel ressourcen- und kostensparender.
Die Planung von Bewässerungssystemen startet mit der Aufnahme und Analyse von Informationen zum Terrain, dem Boden, dem Wetter, dem Grund- oder Oberflächenwasser usw. Hierzu können Geoinformationssysteme (GIS) von Nutzen sein, z.B. das OpenSource-Programm QGIS. Oftmals bieten die Geodatenportale der Länder offene Raster- oder Vektordaten an, die für die Planung des Systems verwendet werden können.

Eine Vorstellung des Wasserbedarfs zu haben ist für die Planung des Bewässerungssystems von Vorteil, da sich hieraus spätere Parameter, wie die Leitungsdurchmesser oder Pumpenleistung ergeben. Waldgärten sind vermutlich selten so groß, dass sich durch die genaue Berechnung des Bedarfs signifikante Kosteneinsparungen durch optimierte Leitungsdurchmesser und die Pumpenwahl ergeben. Konventionell (und auf großen, homogenen Flächen) wird der Wasserbedarf jedoch über die klimatische Wasserbilanz und eine von der FAO entwickelten Methode bestimmt.

Ebenfalls wichtig ist die Analyse des Wassers, welches für die Bewässerung eigesetzt werden soll und entweder aus einem Brunnen, Regentank oder einem Fluss stammt. Der Salzgehalt und der Gehalt an Sediment können wichtige Parameter bei der Entscheidung für ein bestimmtes Bewässerungssystem sein.

Weitere Vorträge vom Kongress ’24:

Die Dokumentation zum Vernetzungstreffen ist verfügbar! Hier lesen und hier das Vorschauvideo ansehen:

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