Ramos Strzygowski: Waldgarten als landwirtschaftliches Produktionssystem

Videomitschnitt:
Ramos Strzygowski: Waldgarten als landwirtschaftliches Produktionssystem
Waldgartenkongress 2024

Thema: Ökologie & Boden
Level: Neueinsteigende

Wann: Freitag, 18:20-19:20
Wer: Ramos Strzygowski
Web: https://waldgartenprojekt.de

Kapitel:

Bla

Den Videomitschnitt ihres Vortrags kannst du hier starten:

In einer Welt des Klimawandels und der Ressourcenknappheit gewinnen alternative landwirtschaftliche Ansätze wie Waldgärten zunehmend an Bedeutung. Ich biete hier einen Einblick in das Konzept der Waldgärten als nachhaltiges landwirtschaftliches Produktionssystem.

Die Dringlichkeit eines neuen Ansatzes
Die aktuellen globalen Herausforderungen wie der Klimawandel, die Erosion der Böden und die Biodiversitätskrise erfordern neue Wege in der Nahrungsmittelproduktion. Die industrielle Landwirtschaft stößt an ihre Grenzen und hinterlässt ökologische Schäden.

Landwirtschaft als Teil der Lösung
Waldgärten sind inspiriert von traditionellen Praktiken indigener Völker und kombinieren Bäume, Sträucher, Stauden und Bodendecker zu vielfältigen Agroforstsystemen. Diese Methode beruht auf einem tiefen Verständnis ökologischer Zusammenhänge und zielt darauf ab, natürliche Kreisläufe nachzuahmen. Waldgärten sind durch hohe Biodiversität, lebendige Böden und vielfältige Ertragsfrüchte stabil gegenüber Turbulenzen von Klima und Markt. Sie tragen zur Reduzierung von Erosion und Überschwemmungen bei, kühlen das lokale Klima und bieten angenehme Arbeitsplätze jenseits der hochmechanisierten fossilbasierten Landwirtschaft.

Synergieeffekte und wirtschaftliche Perspektiven
Durch vielfältige geschickte Pflanzenkombinationen und natürliche Schädlingskontrolle entstehen Synergieeffekte, die den Einsatz von Pestiziden vermeiden und den Arbeitsaufwand reduzieren. Die Etablierung von Waldgarten ist ein aufwändiger, aber im Vergleich zu industrieller Landwirtschaft vergleichsweise preiswerter Prozess. Langfristig bieten Waldgärten ein dynamisches und widerstandsfähiges Produktionssystem mit vielfältigen, sich im Lauf der Jahre steigernden Ertragsmöglichkeiten. Begonnen werden kann im ersten Jahr mit Gemüse; mehrjährige Arten, Beeren, Obst und Nüsse, Kastanien und Eicheln folgen. Regionale Versorgung und lokale Bezüge unterstützen die Transformation auch von Ernährungsgewohnheiten.

Praxisbeispiele und Erfolgsgeschichten
Obwohl noch wenige konkrete Fallstudien vorliegen, zeigen erfolgreiche Projekte das Potenzial dieser Methode, für die ein Markt besteht. Gut geeignet ist es für Betriebe mit 4-10 ha, die wieder von ihrer Fläche leben wollen. Die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit von Waldgärten ermöglichen es, passende Betriebsmodelle zu entwickeln. Die Ausbildung in neuen Betriebspraktiken ist Teil der über Jahrzehnte dauernden Transformation hin zu regenerativen Landbewirtschaftung. Kooperation ist dabei eine wichtige Grundlage in den ökologischen und sozialen Ökosystemen.
Ausblick und Handlungsaufforderung

Mit einem tieferen Verständnis für die Grundlagen und Herausforderungen von Waldgärten sind Landwirte dazu aufgefordert, aktiv an der Verbreitung dieser nachhaltigen Landwirtschaftspraxis mitzuwirken. Es ist entscheidend, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und die Implementierung von Waldgärten mit Bedacht voranzutreiben. Die Zukunft der Landwirtschaft kann durch die Umsetzung von Waldgärten positiv beeinflusst werden, und jeder kann dazu beitragen, eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu gestalten.

Weitere Vorträge vom Kongress ’24:

Die Dokumentation zum Vernetzungstreffen ist verfügbar! Hier lesen und hier das Vorschauvideo ansehen:

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