Die Stimme des Bodens | Sonja Medwedski

Alles über unseren sonst so stillen Nachbarn

Übrigens: Sonja Medwedski hat nun ein #Crowdfunding für das Hörbuch-Projekt „Die Stimme des Bodens“ gestartet.🌱
Unser Boden plaudert zum ersten Mal auf locker-leichte Art persönlich aus dem Nähkästchen, was er mit uns Menschen so erlebt.
Der Link hierzu: https://www.startnext.com/die-stimme-des-bodens-hoerbuch

Auch in einem Waldgarten ist es von Zeit zu Zeit an der Zeit für einen Perspektivwechsel. Wunderst du dich gerade über das häufige Wort „Zeit“ im ersten Satz? Gut, dann ist dein Fokus auf einen der wichtigsten Aspekte gelenkt, wenn es um den Boden unter unseren Füßen geht.

Egal, ob du im Garten, im Wald oder sogar bereits im Waldgarten unterwegs bist – der Blick nach unten lohnt sich! Denn der Boden spielt an allen Schauplätzen eine enorm große Rolle und bildet buchstäblich die lebendige Grundlage. Doch die Uhren ticken im Boden deutlich langsamer als in der menschlichen Welt. In unserem Alltag eilen wir häufig von einem Termin zum nächsten, der Kalender hat kaum mehr freie Felder und alles soll immer so schnell wie möglich erledigt werden. Im Boden hingegen laufen die Prozesse meist in einem völlig anderen Tempo ab.

Gerade im Garten, wo wir uns von heute auf morgen eine bunt blühende Blumenpracht erhoffen, leckeres Obst und Gemüse ernten wollen oder einfach eine summende und brummende Vielfalt genießen möchten, brauchen wir häufig eine große Portion Geduld. Doch wer warten kann, wird belohnt: mit einem fruchtbaren, gesunden und lebendigen Boden, dessen unterirdische Kraft und Vielfalt sich bald an der Oberfläche widerspiegelt.

Nimm Dir Zeit – und gib dem Boden Zeit

• • Zeit, um den Boden in deiner Umgebung kennenzulernen:
    • Mit welchem Bodentyp und mit welcher Bodenart hast du es dort zu tun?
    • Wie setzt sich „dein Boden“ eigentlich zusammen?
    • Was kann dein Boden besonders gut?
  • Zeit, um zu entdecken, wer alles in deinem Boden lebt und welche Rolle z.B. Assel, Regenwurm oder Springschwanz im unterirdischen Team übernehmen,
  • Zeit, damit sich dein Boden entwickeln und „verbessern“ kann – also für deine Zwecke z.B. besser da-rin wird, Wasser oder Nährstoffe zu speichern,
  • Zeit, damit sich das Bodengefüge nach dem Umgraben wieder stabilisieren und neu aufbauen kann,
  • Zeit, damit sich frisch gesetzte Pflanzen in der neuen Umgebung gut verwurzeln und mit dem Boden eine fruchtbare Verbindung eingehen können,
  • Zeit, um Rückschläge hinzunehmen und aus Fehlern zu lernen (wenn z.B. die Ernte nicht wie erhofft ausgefallen ist oder bestimmte Pflanzen partout nicht an deinem Lieblingsplatz wachsen wollen),
  • Zeit, um mit deinem Boden eine harmonische und langfristige Kreislaufwirtschaft aufzubauen.

Als Vermittler zwischen der oberirdischen und der unterirdischen Welt kommt unseren Böden eine ganz besondere Rolle zu, die nicht zuletzt das menschliche Leben jeden Tag beeinflusst. Und auch, wenn wir viele Prozesse im Boden nicht direkt beobachten können, ist im Untergrund ständig etwas los. Nur eben in einer ganz eigenen Geschwindigkeit und für unser Auge oft unsichtbar.

Doch nur, weil wir es nicht sehen, heißt das nicht, dass da unten nichts passiert. Es lohnt sich, öfter ganz bewusst nach unten zu schauen und den Perspektivwechsel zu wagen.
Wenn du deinen Boden besser kennenlernen möchtest, findest du viele spannende Geschichten im Buch „Die Stimme des Bodens“. Unser unterirdischer Nachbar plaudert darin auf locker-leichte Art aus dem Nähkästchen, was er mit uns Menschen täglich erlebt.