Einen Vortrag zum Thema Agroforst für den Klimaschutz  inklusive einem Exkurs zum Thema Ökonomie wird vom Klimakompetenzzentrum ausgerichtet. Damit soll auch herausgefunden werden, ob das Thema im ‘hohen Norden’ auf Interesse stößt.
Meldet euch zahlreich an und besucht den Vortrag!

Die Veranstaltung ist eine Stunde lang und damit eine angenehme Länge für den Einstieg und Überblick in das Thema!

Wann?

Dienstag 30.04.2024 von 18 – 19 Uhr

Wo: Online!

Anmeldung: https://bit.ly/3TBvtcF?r=qr

Die Privatisierung von öffentlichem Ackerland in Ostdeutschland wurde nach über 30 Jahren endlich endgültig gestoppt. Stattdessen verpachtet die Bundesregierung das Land nun gemeinwohlorientiert!

Nach einigem hin und her hat das Finanzministerium am 11. April nach Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium und den ostdeutschen Ländern neue Managementgrundsätze für die Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) beschlossen. Von nun an wird das Agrarland bis auf wenige Ausnahmen nicht weiter privatisiert und stattdessen nach nachhaltigen Kriterien verpachtet. Eine jahrzehntelange Auseinandersetzung um ursprünglich über eine Million Hektar Land geht für uns zu Ende. Statt an kapitalstarke Großbetriebe gehen die verbliebenen knapp 90.000 Hektar Land nun vor allem an regional verankerte Betriebe, die das Tierwohl und die Natur schützen sowie Existenzgründer:innen. Das Höchstgebot als einziges Kriterium hat somit ausgedient!

Weitere Infos bei Campact: hier

Anne Holl hat mit dem Verein VifaGe (Vielfalt Genießen) e.V. ein Konzept entwickelt, allen eine kostenlose Grundversorgung mit Nüssen, Obst und essbaren Wildpflanzen zu ermöglichen. Sie schreibt dazu:

Dies wollen wir erreichen, indem wir das Prinzip der Allmende wiederbeleben und Konzepte für diverse Flächen ausarbeiten, die sich schnell und leicht auf andere Regionen übertragen lassen.

„Essbare Wälder“ ist ein Projekt, bei dem wir Nussbäume wie Wal-, Schwarz-, Butter-, Königs-, Pekan- und Haselnuss, sowie Edelkastanien und essbare Eichen in den Holzwirtschaftswald integrieren. In dem Buch „Nussbäume für alle. Wie essbare Wälder unsere Ernährung und Artenvielfalt bereichern“, geht es um eine genaue Beschreibung des Konzeptes, es enthält waldbauliche und kulinarische Informationen, aber auch historische Hintergründe, Nussbaum-Portraits, Risiken und Praxisbeispiele (Wir haben 2023 bei uns 720 Nussbäume gepflanzt, wir hoffen, 2024 nochmal 3500 Nussbäume und 800 essbare Obstgehölze pflanzen zu dürfen, ein Nusslehrpfad soll auch entstehen). Es enthält außerdem ein Vernetzungsangebot, denn das große Ziel unseres kleinen Vereins ist, eine möglichst großflächige, unabhängige Grundversorgung zu erreichen.  

Kernpunkte des Konzeptes »Essbare Wälder« auf einen Blick:

  •                Forstwirtschaftliche Aspekte (hochwertiges Holz)
  •                Leicht zu erntende Früchte (vom Waldboden)
  •                Klimastabilität (unter der Annahme, dass es im Sommer trockener und wärmer wird)
  •                Soziale Aspekte (kostenlos, gesunde Lebensmittel, sozialer Ausgleich, Notnahrung in Krisenzeiten, Sicherheit)
  •                Naturschutz (Nahrungsquelle für Wildtiere, Nischenschaffung, keine Pestizide/Kunstdünger, kurze Transportwege, keine Erntemaschinen, kein Verpackungsmaterial)
  •                Genreservoir (Arten- und Sortenvielfalt, lokale Produktion von Saatgut)
  •                Sonstige Aspekte (Öko-Tourismus, Aufwertung der Region, Lehrmöglichkeiten)
  •                Rechtssicherheit (Ernteregeln, geschütztes Logo vor Ort, Vertragswesen)

Das Buch gibt es hier: https://waldgartenkongress.de/books/nussbaeume-fuer-alle-anne-holl/

Im Investorenmagazin “Portfolio Journal” wurde als Leitthema der Food Forest, also die Waldgarten- und artenreichen Agroforstsysteme behandelt. Unser Initiator Ramos Strzygowski durfte dazu einen Artikel schreiben, den ihr hier findet.

Wer sich fragt, was denn die Finanzwelt mit Foodforests zu tun hat, der darf auf diesen Artikel besonders gespannt sein.

Montag, 22.04.24, 18h – 20:30h

Filmvorführung und öffentliche Podiumsdebatte

Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)

Aula, Am Stadtcampus in der Schicklerstraße 5, Haus 6, 16225 Eberswalde

Die Globalisierung der Landwirtschaft hat über die letzten Jahrzehnte strukturell vulnerable Ernährungssysteme geschaffen. Die Bevölkerungen und besonders in der Landwirtschaft Tätige weltweit wurden in Abhängigkeitsverhältnisse gebracht, um Gewinne und politischen Einfluss von großen Konzernen zu maximieren – sei es über Saatgut oder den Import von Dünger und Pflanzenschutzmitteln. In diesem Kontext haben die Erfahrungen der Tashrin-Proteste im Irak 2019, der syrischen Revolution 2011 und des Oktober-Aufstands im Libanon 2019 Menschen zusammengebracht und inspiriert, für Selbstermächtigung und Souveränität zu kämpfen – so auch für Ernährungssouveränität. Sie fordern das Recht auf Nahrung, sammeln und reproduzieren samenfestes Saatgut, wehren sich gegen die Abhängigkeit von importierten und in den Herkunftsländern oft verbotenen Pestiziden und erkunden neue Wege zur Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Sie entwickeln damit Alternativen, um den schädlichen Folgen von Krisen, Klimawandel und den globalisierten Wirtschaftssystemen entgegenzuwirken.

Doch was hat das mit Brandenburg zu tun? / Was können diese unterschiedlichen Regionen vielleicht voneinander lernen? Das wollen wir mit unseren Panelist*innen herausfinden. Mit ihnen wollen wir die Herausforderungen und Hoffnungsschimmer von solidarischen und krisenresistenten Ernährungssystemen diskutieren und die Brücke nach Brandenburg und Deutschland schlagen.

18h Filmvorführungen (OT mit deutschen Untertiteln):

  • Gwez W Nakhl: Auf dem Weg zur Ernährungssouveränität in Irak und Kurdistan (16min)
    Ein Netzwerk bestehend aus Aktivist*innen, Bäuer*innen und Wissenschaftler*innen im Irak erforscht, was Ernährungssouveräntität bedeuten kann.
  • Eine Million und eine Art: Die Geschichte eines landwirtschaftlichen Kollektivs im Kampf gegen Monopole (14min)
    Das Kollektiv Buzurna Juzurna im Libanon stellt ihre Ansätze zur bäuerlichen Saatgutarbeit und ihre Bildungsarbeit vor.

Anschließend Diskussion mit:

  • Faika Aljasim, syrische ES-Aktivistin, Koordinatorin der Saatgutbibliothek des Kollektivs Buzurna Juzurna, LBN
  • Julia Bar-Tal, Geschäftsführerin AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für Berlin, Brandenburg und MeckPom, Mitbegründerin der syrischen Initiative „The 15th garden“
  • Thomas Domres (MdL), Agrarpolitischer Sprecher Die Linke in Brandenburg
  • Ansar Jasim, Politologin und Agraraktivistin, Mitbegründerin des irakischen ES Netzwerks „Gwez W Nakhl“, dazuschalten aus Bagdad
  • Isabel Rosen, Studiengangskoordination “Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten”, HNEE; Aktivistin für regenerative Landnutzung / Bildung
  • Moderation: Corinna Bender, Leiterin des RLS Regionalbüros in Beirut in Vorbereitung

Die Diskussion findet auf Deutsch und Arabisch mit Simultanverdolmetschung statt.

Weitere Infos: https://www.facebook.com/events/s/solidarische-und-krisenresiste/411294524974037/?mibextid=9I3rBW%2F&rdid=37R2pwlWV0Y3w9Yf


Triebwerk: Beratungs- und Planungsbüro für Agroforstwirtschaft & TreeAthlete:Gemeinnütziger Verein, der sich für Umweltschutz einsetzt  bieten Kooperationen für die Vorbereitung und Umsetzung von Agroforstprojekten an:

  •  Planung der Anbausysteme
  • Fachliche Begleitung
  • Kofinanzierung
  • Untertützung bei der Pflanzung

Zielgruppe sind landwirtschaftliche Betriebe aber auch Vereine und andere Einrichtungen, die sich mit nachhaltiger Landnutzung beschäftigen.

Weitere Informationen dazu bei Triebwerk!

Es gibt Ikonen der Waldgartenbewegung, die seit den 1970ern in Europa entsteht. Einer der seit Jahrzehnten im Bereich Fodforests aktiven Spezialisten ist Jeff Lawton. Ursprünglich aus Australien, lehrt und forscht er nun auf der ganzen Welt.

Ein sehr frühes Video von ihm beschreibt, was ein Waldgarten ist, worauf es beim Etablieren ankommt und was dann daraus entstehen kann. Link zum Video “Establishing a Food Forest the Permaculture Way (2008)“: https://www.filmsforaction.org/watch/establishing-a-food-forest-the-permaculture-way/

Dieses Video beschreibt die Grundidee und die ersten Ansätze, diese mehrschichtige Landbewirtschaftungsmethode anzuwenden. Heute hat man in der Nutzung schon weitere Erfahrungen. Beim Kongress für Waldgarten- und komplexe Agroforstsysteme wurden verschiedene Ansätze gezeigt, wie das Prinzip der FoodForests auch in der Landwirtschaft produktiv angewendet werden kann.

Gehölze, also Sträucher und Bäume sind in der Landwirtschaft jahrzehntelang als unnütz angesehen worden. Besonders in der industriellen Landwirtschaft stören sie die mechanisierte Bearbeitung von landwirtschaftlichen Flächen.
Nun, in Zeiten der Erderhitzung, lernen Landwirte den Nutzen von Schatten wieder neu kennen.

In Foodforests, also Waldgarten- und komplexen Agroforstsystemen, ist Schatten ein wichtiges Merkmal. Im Schatten bleibt der Boden kühler, und damit feuchter, und somit wird das Bodenleben gefördert. Zusätzlich bieten Gehölze viele weitere Nutzen.

Schatten hat also nicht nur Schattenseiten: Landwirte lernen Schatten zu nutzen. Auch in der Presse wird das aufgegriffen, zb hier in den “BioNachrichten”: Die Wiederentdeckung der Agroforstwirtschaft

Die Bannmühle soll weiter betrieben werden, von einer Gruppe von zwei bis vier Personen. Mit übernommen werden können die Rinderhaltung und der angelegte Agroforst. Für Details schau dir dieses Video von Permaglück an:

Interesse am Weiterbetrieb der Bannmühle: Video

Die Baumlandkampagne, die sich für die Förderung von Gehölzen in der Landwirtschaft einsetzt, bietet eine Stelle an. Das ist für Menschen, die sich gerne politisch betätigen und Lust auf eine interessante Aufgabe haben eine tolle Chance.

Stellenbeschreibung Agrarreferent*in mit dem Schwerpunkt Gehölze hier: https://www.baumland-kampagne.de/fileadmin/Dokumente/Baumland/Stellenausschreibung_BaumLand.pdf