Nicola Schäfer: “Klimakommunikation”

Videomitschnitt:
Nicola Schäfer: “Klimakommunikation”

Waldgartenkongress 2024

Thema: Gesellschaft & Kultur
Level: Neueinsteigende

Wann: Samstag, 10:00-11:00 Uhr
Wer: Nicola Schäfer
Web: linkedin.com/in/nicolaschaefer

Kapitel:
00:00 Einführung
08:56 T1 – Es hakt nicht an Fakten
18:58 T2 – Das dreifache Distanzproblem
22:34 T3 – Veränderung geht schrittweise
29:53 T4 – Positive Zukunftsvisionen
35:39 Abschluss

Klimagespräche konstruktiv zu führen, das ist nicht immer leicht. Es hakt nicht an den Fakten, sondern an Werten und Gefühlen: Mit einer bewussten Haltung, mit Argumenten gegen übliche Ausreden und einigen rhetorischen Kniffen an der Hand, werden aus alltäglichen Gesprächen Mikro-Klimaschutzmaßnahmen.

Den Videomitschnitt ihres Vortrags kannst du hier starten:

Mit einer reflektierten Haltung, mit Erkenntnissen der Umweltpsychologie und mit einigen rhetorischen Kniffen an der Hand, werden aus alltäglichen Gesprächen Mikro-Klimaschutzmaßnahmen. Der Vortrag “Konstruktive Klimakommunikation und Klimagespräche” von Nicola Schäfer gibt Impulse, wie das funktionieren kann.

Die Klimakrise ist gefährlich und wir sind mittendrin. Die nötige strukturelle Klimawende verlangt uns viel ab. Das ruft negative Gefühle wie Angst und Ohnmacht hervor. Doch ist auch einiges erreicht. Und es ist noch mehr zu gewinnen: Wir können schlimmere Klimafolgen aufhalten und eine ökologische und sozial gerechte Zukunft mitgestalten. Dafür braucht es viele Menschen, die anpacken.

Wie Menschen erreicht und motiviert werden können, erzählt Nicola Schäfer entlang von fünf Thesen:

  1. Es hakt nicht an Fakten, sondern an Gefühlen und Werten.Mehr Information führen nicht automatisch zu mehr Verhaltensänderung. Mehr noch fallen Emotionen und Werte ins Gewicht. Rhetorische Werkzeuge sind das Zuhören, Nachfragen, Verständnis zeigen, Gemeinsamkeiten finden. Statt sich in Problemspiralen zu verlieren, liegt besser der Fokus auf möglichen Lösungen und konkretem Handeln. Botschaften müssen auf andere Wertesysteme angepasst werden, um außerhalb der „grünen Bubble“ zu mobilisieren (Framing).
  2. Um Menschen zu aktiveren, muss (gefühlte) Distanz überwunden werden.Es ist eine Herausforderung, gefühlte zeitliche, räumliche und soziale Distanzen zu überbrücken (3-fache Distanzproblem). Denn das menschliche Gehirn ist darauf trainiert, auf unmittelbare, direkt drohende Gefahr zu reagieren. Es geht darum, die Klimakrise und alltagsnahe Beispiele und Lösungen jetzt, dringlich, nah und persönlich zu erzählen.
  3. Eine Veränderung im Kopf geht nur schrittweise.In Klimaprojekten und Alltagsgesprächen begegnen wir Menschen mit unterschiedlichen Einstellungen. Von aktiven Gegnern bis hin zu Klimaschützer*innen – große Bevölkerungsteile liegen in einem neutralen oder passiven Mittelfeld. Veränderungen gehen nur schrittweise. Darum ist es wichtig, sich das richtige Gegenüber zu wählen und ein realistisches Ziel zu setzen.
  4. Der Klimadiskurs verschob sich von Leugnung zu Verzögerung. Leugner*innen des menschengemachten Klimawandels gibt es mittlerweile nur noch sehr wenige. Stattdessen lassen sich quer durch alle Gesellschaftsgruppen mehr Verzögerungsargumente und „Klimaausreden“ beobachten (Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so. Zu spät. [klimafakten]). Es ist wichtig, diese zu erkennen, Selbstwirksamkeit zu stärken und Verantwortung klar zu benennen.
  5. Es braucht mehr positive Zukunftsvisionen.Wofür strengen wir uns überhaupt so an – wie sieht das Zielbild aus? Weltuntergangsszenarien sind fest im Kopf verankert. Andererseits mangelt es an positiven Bildern für klimagerechte Gesellschaften. Motivierende und hoffnungsstiftende Visionen und Beispiele (wie die Waldgärten) bereichern die Klimakommunikation.

Weitere Vorträge vom Kongress ’24:

Die Dokumentation zum Vernetzungstreffen ist verfügbar! Hier lesen und hier das Vorschauvideo ansehen:

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