Agroforst hat viele Gesichter und wird immer mehr als Lösung für die Multikrisen wahrgenommen. Die praktische Umsetzung in verschiedensten Betrieben zieht nun auch die Politik mit.
Philipp Burckhard von Agroforst.jetzt, (eine Initiative, die wir auch unterstützen) schreibt uns dazu:

Cem Özdemir besucht Werragut

Der Agroforst-Betrieb Werragut hatte vergangene Woche Besuch vom Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Dabei bestätigte er: “Agroforst gehört für mich zu einem Teil der notwendigen Veränderung der Landwirtschaft – als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Klimaschützer und als erfolgreicher Wirtschaftsfaktor für die Betriebe”.
Das Thema Agroforst soll zukünftig im BMEL mit einer klaren Ansprechperson gebündelt werden, so dass “die Handbremse gelöst” wird.
Auch die von Agroforst.jetzt geforderte praxisnahe Investitionsförderung wurde als wichtiger Veränderungswunsch adressiert.

Update: Sachsen-Anhalt.

Auch in Sachsen-Anhalt hat der Landwirtschaftsminister Sven Schulze vergangen Monat das Ökodorf Sieben Linden besucht und hierbei einen Agroforst-Baum gepflanzt: https://www.az-online.de/altmark/beetzendorf-diesdorf/sachsen-anhalts-landwirtschaftsminister-besuchte-das-oekodorf-sieben-linden-93071900.html

Neben der Forderung “Agroforst jetzt! Herr Landwirtschaftsminister!“ wurden hierbei die landesspezifischen Handlungsmöglichkeiten mit Agroforstexperten eingehend erörtert und Chancen aufgezeigt, die Agroforst bieten kann. Zudem wurde das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des europäischen Förderprogramms AF4EU als Projektregion in Deutschland ausgewählt. Mehr dazu auf LinkedIn.

Wir vom Team Waldgartenkongress freuen uns, dass die Politik nun Agroforst wahrnimmt!

Naturpark bietet Agroforst Beratungs- und Anlagenförderung! Ab sofort können Betriebe, die sich in der Kulisse des Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und/oder der Bio-Musterregion Mittelbaden+ befinden, auf eine Agroforst Förderung bewerben.

Um eine Agroforst Modellregion aufzubauen, sucht der Naturpark 10 Betriebe, die als Pilotbetriebe Agroforst Systeme bei sich etablieren. Die ausgewählten Betriebe erhalten eine kostenlose, betriebsspezifische Agroforstberatung sowie Pflanzgut und -materialien im Wert von bis zu 7.000€ pro Betrieb.

Alle weiteren Informationen findet ihr unter: https://naturparkschwarzwald.de/klima/Agroforst/?i=s

Außerdem findet am kommenden Donnerstag am 13.06.2024 um 19:30-21:00 Uhr eine interessante online-Infoveranstaltung statt, zu der ich euch alle herzlich einlade: Agroforst Modellregion im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord – Praxisbeispiele, Förderung und Wertschöpfung

Anmeldung unter: https://naturparkschwarzwald.de/service/Veranstaltungen/teilnehmen

Bitte um Anmeldung bis zum 12.06. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Bei Fragen schreibt gern an Niklas Kullik (Projektkoordination Agroforst) unter kullik@naturparkschwarzwald.de oder telefonisch unter 07223 95 77 15-34

9. Stammtisch für Waldgarten- und vielfältige Agroforstsysteme am Dienstag 11.6.2024 um 19:30 Uhr

Zum Initialthema für diesen neunten Waldgartenstammtisch wählen wir den neuaufgelegten Fördertopf “Natürlicher Klimaschutz in Kommunen” (KfW), mit dem auch Waldgärten in Kommunen und Maßnahmen am Rand der Kommunen gefördert werden können.
Angeführt wird die Runde zum gemeinsamen Austausch dazu von Astrid aus Flensburg. Sicher gibt es bundesweit schon andere Projekte und Initiativen, die einen Förderantrag vorbereiten.
Wir wollen uns nach einem kleinen Input von Astrid zu den Anforderungen und Spezialitäten und Möglichkeiten dieses Förderinstruments austauschen.

Projekte, die einen Antrag schreiben wollen, können sich hier über uns zusammenfinden, um ggf gemeinsam mit anderen einen Antrag zu formulieren und die aufkommenden Fragen gemeinsam zu lösen.
Anfallende Recherchearbeiten könnten ebenfalls aufgeteilt werden und so auf allen Seiten Zeitersparnis und sicher auch mehr Spaß entstehen!

Bitte schaut euch die Präsentation über das Förderprogramm und dessen Inhalte selbständig vor dem Stammtisch an, damit wir in eine möglichst inhaltsreiche Diskussion eintauchen können.

-> Hier geht es zum Seite des Stammtisches mit dem Link zur Veranstaltung

Bei der 7. Europäischen Agroforstkonferenz, die in Brünn (Tschechien) an der Mendel-Universität unter der Schirmherrschaft von Landwirtschaftsminister Marek Výborný und Umweltminister Petr Hladík stattfand, hörten 396 Delegierte aus 43 Ländern 137 Präsentationen zu Studien, die den potenziellen Nutzen der Agroforstwirtschaft untersuchten. Viele dieser Studien untermauerten die wissenschaftlichen Belege für die vielfältigen positiven Auswirkungen der Agroforstwirtschaft auf die Betriebswirtschaft, den ländlichen Raum, die Bodengesundheit, die biologische Vielfalt sowie die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung daran.

Bei der Abschlussveranstaltung des Kongresses verabschiedeten die Teilnehmer die ‘Brünner Agroforst-Erklärung’. Ziel der Erklärung ist es, die wichtigsten Maßnahmen hervorzuheben, die erforderlich sind, um die Verbreitung von Agroforstsystemen in ganz Europa zu beschleunigen. Im Mittelpunkt der Erklärung stehen die Auswirkungen der Agroforstwirtschaft auf die landwirtschaftlichen Betriebe und die in der EU-Taxonomieverordnung aufgeführten Indikatoren für nachhaltige Entwicklung: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Wasserressourcen, Umweltschutz, biologische Vielfalt und Ökosysteme sowie Kreislaufwirtschaft.

Die Delegierten stellten fest, dass nur neun Mitgliedstaaten Agroforstmaßnahmen in ihre GAP-Strategiepläne aufgenommen haben, und forderten die europäischen Entscheidungsträger auf Ebene der Union und der Mitgliedstaaten auf, dieses enorme Potenzial zu erkennen und die Förderung und Unterstützung von Agroforstsystemen in ihre nationalen Agrar-, Umwelt- und Klimapläne aufzunehmen. Sie wiesen auch darauf hin, dass die Freiheit der Landwirte, ihre Praktiken an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen und wirksame gemischte Anbausysteme wie die Agroforstwirtschaft einzuführen, durch regulatorische Beschränkungen drastisch eingeschränkt wird.

Kernbereiche sind dabei:

  • Climate Change Mitigation
  • Climate Change Adaptation
  • Sustainable Water Resources
  • Soil, water and atmospheric pollution
  • Protection of Biodiversity and Ecosystems
  • The Circular Economy
  • Rural socio economics
  • Skills, Policies and Generation Renewal

Mehr Infos in der Abschlusserklärung der European Agroforestry Federation (EURAF)

Kostenfrei sind nun qualifizierte Unterlagen für Gründung und Kalkulation von insb. Gemüsebaubetrieb: Das WirGarten-System ist jetzt open source!

Die Initiatoren (und Finanziers) des “Wir Gartens” haben in den vergangenen Wochen über 35 Tools, Listen, Vorlagen und Handbücher überarbeitet, die du jetzt kostenfrei auf der Website (https://www.wirgarten.com/ herunterladen kannst – inklusive der Handbücher, der Muster-Finanzplanung und den Online-Kurs “Gründen in der Landwirtschaft”.
Sie wollen mit diesem Schritt ihr in den letzten Jahren gesammeltes und aufbereitetes Wissen möglichst vielen Gärtnereien, Solawis und landwirtschaftlichen Betrieben zugänglich machen. 

Wir finden diese Unterstützung sehr bemerkenswert und sagen DANKE!

Berhard Gruber schreibt:

Liebe Waldgarten- und Agroforstinteressierte!

Nach dem großen Andrang bei unseren Pfingsttagen und dem restlos
ausgebuchten Waldgarten-Intensivseminar, möchten wir für alle jene die
verhindert waren oder keinen Platz mehr bekommen haben, ein besonderes
Schmankerl anbieten – ein Tag, drei Waldgarten-Systeme!

Wir können auf mehr als 30 Jahre Erfahrung im Waldgärtnern und anderen
Agroforst-Systemen zurück blicken!

Beim Seminar werden wir uns 3 verschiedene Waldgarten-Systeme an einem
Tag ansehen:

  1. einer der ältesten essbaren Waldgärten Europas, gestartet Ende der
    1980er Jahre, von Hans Hermann Gruber
  2. ein Waldgarten mit besonderen Herausforderungen im Sumpfgebiet mit
    Chinampas, gestartet im Jahr 2011 von Bernhard Gruber
  3. ein Waldgarten in Reihen mit Hecke eingefasst, angelehnt an
    Syntropische Agrikultur, gestartet im Jahr 2019 von Bernhard Gruber

Alle weiteren Details und Anmeldung unter:
https://waldgarteninstitut.wordpress.com/2024/05/21/9-juni-waldgarten-intensivseminar-ein-tag-drei-waldgarten/


Die globale Klimaerhitzung zeigt sich deutlich am Wald.
Mit Waldgärten / Agroforstsystemen können wir den schädlichen Einfluss der (industriellen) Landwirtschaft auf den Wald reduzieren. Das sind nicht nur lineare Gehölzstreifen, sondern auch gänzlich andere Landwirtschaftliche Systeme wie FoodForests. Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse sich auch im neuen Studiengang in Eberswalde widerspiegeln.

Der neue Studiengang “Sozialökologisches Waldmanagement” möchte neues Bewusstsein und neue Praxisansätze schaffen.

https://youtu.be/55exUd2uiEA?feature=shared

Zur Vorstellung einige Ausschnitte aus dem Vorstellungstext der HNEE:
“Die Komplexität der Waldökosysteme und der Umweltwandel bedeuten eine große Unsicherheit für unser Wirtschaften mit den Wäldern. Deshalb müssen wir vom Wald lernen und unser Handeln demütig anpassen. Jegliche Nutzung des Waldes muss dabei ethisch reflektiert und gerecht sein.

Nicht nur die bisherige Forstwirtschaft, sondern unsere gesamte Gesellschaft befindet sich in einer Multikrise. 

Wie kann das Management von Wäldern dazu beitragen, dass sie gesünder und funktionstüchtiger werden? Was können wir vom Wald selbst lernen? Welche Bewirtschaftungsmodelle erlauben es, auch in der Klimakrise vom Wald zu leben, ohne ihn weiter zu schädigen? Welche sind die benötigten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für einen solchen neuen Umgang mit dem Wald? Wie können Waldbewirtschaftung und vielfältige Waldnutzungsformen zu einer sozialökologischen Transformation beitragen?

Unsere Studierenden haben Lust auf Wald und auf trans- und interdisziplinäres Wissen. Das Studium des Sozialökologischen Waldmanagements wird von innovativen neuen und etablierten Professuren gestaltet, die in ein Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Institutionen, Praxispartner:innen und Waldeigentümer:innen eingebunden sind und von ihnen gefördert werden. Im Vordergrund des Lernens stehen ‚Erfahren und Begreifen‘. ”


Pierre Ibisch beschreibt 2023 die Situation auf dem Weg in die neue Heißzeit:

https://www.youtube.com/watch?v=f0azSCitccU

Infos zum neuen Studiengang:

https://hit.hnee.de/studiengang/sozialoekologisches-waldmanagement